Wanderbuch051

Vom kleinen Weisstannentaler Dorf Schwendi aus steigt der markierte Wanderweg der sonnenbeschienenen Talflanke entlang immer höher über die quirlig fliessende Seez. Das rauhe und doch liebliche Tal ist voller Gegensätze: Dunkle Tannenwälder wechseln ab mit saftigen Bergwiesen und schroffen Felswänden. Talauswärts grüssen der Gonzen und Tschugga in der Ferne, später kommen der Regitzer Spitz, das Falknis-Massiv und die Rheinebene in Sicht. Bei der kleinen Bergkapelle im Weiler Vermol biegt der Weg ab zum Chapfensee. Der in einem geschützten Naturreservat liegende Stausee ist eingebettet in eine vielfältige Hochmoor-Landschaft und seltene Waldgesellschaften. Der Botaniker entdeckt rar gewordene Pflanzen wie die Sumpf-Weichwurz oder die Zwiebelorchis, Feuerstellen laden zum Rasten ein. Mutige springen für ein erfrischendes Bad in den bei Fischern beliebten See. Absteigend über den Melser Hinterberg schlängelt sich der Weg zwischen den von eiszeitlichen Gletschern geschliffenen violetten Verrucano-Rundhöckern, sogenannten Chapfen, durch. Diese haben dem See seinen Namen gegeben. In der kleinräumigen und reich strukturierten Rundhöckerlandschaft hat sich eine grosse Vielfalt an bodensauren Biotopen mit einem Mosaik an Trocken- und Feuchtstandorten angesiedelt. Nach dem Erreichen der Talebene bei Plons leitet der breite Waldweg entlang der Seez zum Plonserfeld und durchs Dorf zum Bahnhof Mels.